Der Stoff aus dem die Träume sind

Gähnend erwachte Alissa, schob die Bettdecke ein Stück hinunter über ihren Körper, setzte sich aufrecht ins Bett und betrachtete ihren schlafenden Mann.
Über Nacht war es kühl geworden im Schlafzimmer, wie immer hatte er das Fenster offen stehen lassen. Um diese Jahreszeit jedoch, es ging auf Oktober zu, war das keine so gute Idee. Fröstelnd schlüpfte Alissa aus dem Bett, nackt bis auf ihr Höschen, so wie sie immer schlafen ging, schritt zum Fenster und drückte die Türe zu.
Sie entspannte sich augenblicklich als der kalte Luftzug abgeschnitten war, seufzte beruhigt auf und machte sich auf leisen Sohlen, um Sebastian nicht zu wecken, auf ins Badezimmer. Eine heiße Dusche würde ihr nun gut tun, nachdem sie die halbe Nacht gefroren hatte. Das warme Wasser prasselte ihr über die Schultern, lief an ihrem schlanken, dennoch weiblichen Körper hinunter, vorbei an ihrem Bauchnabelpiercing, welches ein kleiner, blau schimmernder Edelstein zierte und verschwand gluckernd zwischen ihren pink lackierten Zehen und den schwarzen Natursteinfliesen im Abfluss.
Mit geschlossenen Augen tastete sie nach ihrem Duschgel, als plötzlich ein fester Griff ihr Handgelenk umschloss. Alissa stieß einen Laut der Überraschung aus, machte die Augen auf und sah Sebastian, der sie festhielt.
„Alissa, hast du das Fenster im Schlafzimmer geschlossen?“…sie war verwirrt, stotterte: „Ja, das habe ich. Warum…“ Sie kam nicht mehr dazu den Satz zu beenden. Er zerrte sie aus der Dusche, drehte ihr den Arm auf den Rücken und presste sie mit den nackten Brüsten an die kalte Badezimmerwand. „Du weißt, dass ich bei der Hitze im Zimmer nicht schlafen kann, warum tust du das? Willst du mir nicht gehorchen?“ zischte er ihr ins Ohr. Alissa zitterte, der Griff erregte sie, sie liebte es, wenn er sie hart anfasste. „Du willst dazu nichts sagen, hm? Auch gut… Komm mit!“ wieder stieß er sie vor sich her, hinaus aus dem Raum nach links, die Treppe hinunter. Alissa wusste sofort wo er mit ihr hin wollte. Ins Spielzimmer. Seit sie sich kennengelernt hatten, war SM ein großes Thema gewesen, als sie das Haus bezogen hatten, da bestand Sebastian auf den Bau eines Zimmers, in dem sie alle Möbel und Gegenstände lagern konnten, die sie gerne in ihr erotisches Spiel einbauten.
Alissa war noch nicht abgetrocknet, von ihr perlte das Duschwasser aufs Laminat und hinterließ eine Spur aus Pfützen.
Immer wieder drückte er sie weiter, griff ihr ins Haar und zog sie bis zur Tür des Spielzimmers, schloss auf und befahl ihr mit leisen und dennoch bestimmten Worten: „Bleib da stehen, in der Mitte des Raumes vor dem Bett.“ Alissa wagte nicht zu widersprechen, stellte sich an den angegebenen Platz und wartete, mit gesenktem Kopf und frierend, so ganz ohne Kleidung und noch pitschnass.
Sebastian ging zum Schrank und nahm einen Kleiderbügel heraus. Ein schwarzer, undurchsichtiger Kleidersack war darüber gehängt.
Alissa hob dem Kopf und sah Sebastian fragend an. Eigentlich hatte sie mit Strafe gerechnet…
„Was ist das?“ flüsterte sie.

Das, mein Engel, ist ein Kleidungsstück, dass dir mal zeigen wird, wie ich mich fühle, wenn du die Fenster schließt…

Alissa verstand nicht. Sebastian öffnete die Schutzhülle und entnahm ein Bündel, eingestaubt mit weißem Puder. Er ging zur Kommode und griff nach einer Flasche. Dann ging er auf Alissa zu.
„Hier, zieh` das an. Einfach rein schlüpfen durch den Kragen…du wirst sehen, das geht ganz einfach…wenn es zwickt, nimm etwas von diesem speziellen Gleitöl.“ Er stellte die Flasche vor ihr ab und drückte ihr das merkwürdige Bündel in die Hand…
„Wow! So etwas habe ich noch nie gefühlt!“ Alissa strich mit den Fingerspitzen über das glatte und weiche Material, sie rieb etwas von dem Puder beiseite und darunter schien das Kleidungsstück in einem satten royal blau zu sein.

Deine Lieblingsfarbe, ich habe es passend zu deinem Piercingschmuckstein gewählt…“ sagte Sebastian lächelnd. „Und nun komm, probiere` es endlich an!

Alissa drehte und wendete das Teil mehrere Male, es schien 5 Öffnungen zu haben, für Kopf, Arme und Beine. Ein Reißverschluss lief durch den Schritt, er war perfekt verarbeitet, verdeckt.
Sie ließ die Finger zum Kragen gleiten, spreizte das Material. „Das ist ein Latexanzug, richtig?“ fragte sie zu Sebastian gewandt. Der nickte nur, hatte sich wartend an die Wand gelehnt und sah ihr zu.
Alissa dehnte die Kragenöffnung noch weiter, zweifelte aber hinein schlüpfen zu können. Zaghaft steckte sie ein Bein hinein, wickelte das Material auf wie eine Seidenstrumpfhose und steckte den Fuß durch die dafür vorgesehene Öffnung. Eng schloss sich das Latex um ihr Bein, das zweite Bein zwängte sie auch gleich hinein. Bis zu den Hüften raffte sie den Latexanzug empor, dann kämpfte sie damit, ihn darüber streifen zu können.

Sebastian durchquerte mit ein paar großen Schritten den Raum, war bei ihr, legte beide Hände fest um den Kragen und zog ihn hoch, es gab einen Ruck und der enge Latexanzug spannte sich über ihren knackigen Po. Ein erstauntes Seufzen entfuhr Alissa.
„Jetzt stecke deine Arme rein!“ dirigierte Sebastian und  trat wieder einen Meter zurück um sie genauer zu betrachten. Er war ausgesprochen zufrieden mit seiner Farbwahl. Noch verhinderte das Puder, dass man die volle Pracht des Latex Catsuit sah, aber er freute sich jetzt schon über die leichte Transparenz des Blauen Latexanzug.
Alissa hatte sich nun gänzlich in den Latexanzug gequetscht, sie zupfte an sich herum und war erstaunt, wie gut das Teil saß. „Woher weißt du meine Größe? Das sitzt absolut perfekt!“
Sebastian grinste. „Weißt du noch, vor einem halben Jahr, als ich dich fragte, ob ich dir dieses maßgeschneiderte Latexkleid schenken soll? Da habe ich dich ausgemessen und dann gab es das Latexkleid nicht mehr, ausverkauft und du warst so traurig.“ Alissa nickte. „Da habe ich dir einfach dieses Stück hier anfertigen lassen, einen Latex Catsuit.“
„Ich will mich im Spiegel anschauen! Das fühlt sich so fantastisch an!“ Langsam strich sie mit den Händen über ihre Seiten und über ihren Bauch, wie eine zweite Haut.
Sebastian schüttelte den Kopf. „Erst will ich dich auf Hochglanz bringen!“ Er ergriff die Flasche mit dem Silikonöl und träufelte es aufs Latex. Dann rieb er darüber und verteilte es, polierte das Material auf, bis es im Schein der aufgehenden Morgensonne, die durchs Fenster fiel, funkelte wie ein Diamant.
Dann ergriff er Alissas Hand und führte sie vor den hohen Standspiegel. Wasser stand ihr in den Augen und lange konnte sie die Freudentränen nicht zurückhalten. „Unglaublich! Ich sehe aus wie eine Kristallstatue!“ hauchte sie und berührte ungläubig die Arme und Beine.
Sebastian trat hinter sie und brachte seinen Mund ganz nah an ihr Ohr und wisperte: „Warte es ab, du wirst dieses Teil nun 12 Stunden lang tragen. Es wird dir noch früh genug heiß werden…“
Dabei streichelte er sanft mit den Händen über ihre Taille unter dem Latexanzug, genoss das Gefühl und schwor sich, dass er Alissa noch mehr Träume aus Latex kaufen würde.

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