Unser Ritual

Mein Mann und ich haben im Bett immer gut zusammen gepasst. Wir gehören zu den Paaren, die mit einander reden können, auch was das sexuelle angeht. Natürlich waren wir in diversen Shops und mit der Zeit hat man dann zusammen nicht nur einen Vibrator und etwas Gleitgel im Nachtschränkchen. Das man nicht nur das Zimmer sondern auch sich selbst schick macht, wenn man mehr als einen Quickie plant, gehört ebenfalls zu unseren Selbstverständlichkeiten.
Recht bald fand er heraus, dass mich ein Klaps auf den Hintern zur rechten Zeit anturnt. Ziemlich kurz danach stellten wir fest, dass ihm etwas Dominanz im Bett sehr gut steht.
Mein Mann ist seit je her spitz auf Latex und hat mich recht bald angesteckt. Es sieht einfach verdammt gut an mir aus, wie es glatt und glänzend meine Haut umschmeichelt und meine Kurven betont. Kein Wunder, dass man beim Tragen von so etwas edlem und teuren scharf wird! Außerdem ist es ein Material, dass einem in der normalen Welt selten begegnet und es uns daher einfach macht, es mit Erotik zu verbinden. Wir haben ein „Gästezimmer“ das wir hauptsächlich verwenden, um „Nicht-Quickies“ zu zelebrieren, was ich nur jedem empfehlen kann. Dort steht ein abgeschlossener Schrank mit „Wintersachen“, ein Bett, an das man sich fesseln kann und ein bequemer Sessel, der als Thron dient; mit Beistelltisch, auf dem man diverse Utensilien arrangieren kann. Sessel und Bett sind häufig mit einem Lacklaken ausgekleidet, was edel aussieht und zum Herumsauen mit Gleitcreme einlädt. Ein großer Spiegel an der Wand zum selbstverliebten posieren sowie ein gutes Dutzend Kerzen runden die Einrichtung ab.

Ich möchte hier das Prozedere beschreiben, was wir tun, bevor es losgeht, weil dieses lange Vorspiel – teilweise ohne den anderen überhaupt im Raum zu haben – für uns fest dazu gehört und in eine tolle Stimmung versetzt. Wie wohl für die meisten Paare gehört die richtige Portion Alkohol in Form von Rotwein oder Cocktails als Stimmungsmacher bei uns dazu. Wir zechen uns ein wenig an und daddeln dabei Mario Cart oder dergleichen. Wenig erotisch soweit, aber man verbringt eine gute Zeit miteinander, während man sich dem gewünschten Pegel nähert. Wir wollen eine lockere, ausgelassene Stimmung, aber keinen Suff. Jedenfalls wird es dabei warm und etwas lustig im Kopf, so dass wir langsam zu den Vorbereitungen übergehen können. Er duscht während ich noch schnell die Gläser usw. wegräume. Dann dusche und schminke ich mich gründlich, mein Mann bereitet in der Zeit das Zimmer vor. Die Heizung läuft natürlich schon, aber die Kerzen müssen noch angezündet und unser Spielzeugsortiment ausgebreitet werden. Außerdem legt er mir meine Sachen zurecht und verlässt das Zimmer um sich selbst im Bad fertig vorzubereiten.
Es macht mich schon beim Duschen scharf zu überlegen, was er wohl heute bereit gelegt haben könnte. Er verrät mir vorher nie, was er mit mir vor hat, sondern grinst mich dann nur vielsagend an. Da wir switchen kann ich an dieser Stelle mit allem möglichen und unmöglichen rechnen: Legt er mir etwas dominantes oder devotes zurecht; und dabei die wichtige Frage, ob ich bzw. er artig oder böse war…
Meine Gedanken fangen meist bei den Schuhen an, da wären die schwarzen Heels mit Plateau, meine roten Peeptoes, die schwarzen, kniehohen Stiefel mit der Schnürung oder gar die dominanten Bettstiefel?

Dann wäre da der klassische Strapsgurt aus schwazem Latex, zu dem die roten oder die schwarzen Strümpfe mit zugehörigen Handschuhen passen. Gerne kombiniert mit dem hübschen schwarzweißen BH der meine Brüste so wunderbar pusht, oder oben ohne, nur mit Nippelkette verziert. Gerne auch die rote Korsage mit schwarzen Kontrasten, dazu die Latexrose in die Haare und eine weitere an das passende Halsband. Dann bin ich die strenge Herrin, oder das Gegenteil in Form des brustfreien Lederharnisch mit den Hand- und Fußfesseln und dem Halsband mit Kette? Ich bin auch schon ganz gespannt auf das grüne Catsuit, auf das wir sparen. Es wird wahnsinnig scharf mit den kniehohen Stiefeln und dem schwarzen Mieder harmonieren, mit meinen roten Haaren als Kontrast. Ich werde etwas auf ihn aufpassen müssen, wenn ich mich ihm das erste Mal darin präsentiere, sonst wird das ein kürzerer Abend als ich vorhabe!
Vielleicht legt er mir aber auch eine Kombination für ein Rollenspiel zurecht? Es könnte sein, dass der arme Mann ein Leiden hat, das nur die Schwester in der kurzen Latexuniform lindern kann. Das klassische Dienstmädchen mit Spitzenschürze und Haarteil? Oder mein Nyloncatsuit mit Mieder, das mich zur Raubkatze werden lässt. Alternativ einfach nur eine ganze Tube Gleitgel und wir wälzen uns auf dem Lacklaken. Ich denke ihr versteht, warum ich beim Duschen bereits wuschig werde.

Endlich bin ich im Bad fertig, husche ins „Gästezimmer“ und begutachte seine Wahl. Ich werfe mich in Schale, posiere ein wenig vor dem Spiegel, nasche noch ein wenig vom bereitgestellten Wein und rufe ihn dann zu mir.
Was im „Gästezimmer“ passiert, bleibt im „Gästezimmer“ und sei eurer Fantasie überlassen. Nur so viel sei gesagt, es kommen vermutlich nackte Haut, schöne Schuhe, Lack, Leder, Latex, Massageöl und auch hier und da Peitschen und Fesseln darin vor…

 

Es ist jedes Mal etwas ganz Besonderes und Aufregendes, wenn man sich den ganzen Abend Zeit nimmt um es einander vogelwild zu besorgen. Aber vergesst nicht den normalen Sex, bleibt in Übung! Und macht euch bloß keinen Erwartungsdruck, sonst geht die Magie kaputt! Ich wünsche euch jetzt viel Spaß mit einander und hoffe, ich konnte euch ein wenig inspirieren, euch und euer Zimmer ein wenig aufzumotzen. Es lohnt sich!

 

Mrs. Turtle

2 Gedanken zu „Unser Ritual“

  1. Wie schön ist es doch, wenn man solche Faible oder div. kleine Fetische sein Eigen bzw. besser gemeinsames Eigen hat!
    So wie ich es mit meiner Altfreundin hielt, die sich gerne mit etwas Schminke aber auch feiner Lingerie schick machte und gerne auch durch Sekt aufgelockert im Sex nett mitmischte!
    Und je nach Rollenspiel – wie es auch hier heißt:
    „Legt er mir etwas dominantes oder devotes zurecht; und dabei die wichtige Frage, ob ich bzw. er artig oder böse war…“
    verlief es bei uns recht unterschiedlich, war aber im Nachhinein immer ein erfüllendes Liebesspiel!

  2. ich bin entzückt, gereizt und erregt, wenn ich diese Geschichten lese.
    Es sind Menschen, Gespielinnen, die mir gleichgesinnt scheinen. Ich denke immer an Sie, aber dann wird mein Schwanz immer grösser. Schon mehrmals spritzte es weit in meinem Zimmer. Oh könnte ich doch mit Euch, mit Gummi, Latex, mit Wein mich geniessen, erleben,
    lieben, usw. Ich bin in Gedanken bei Euch!

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