Enge und Latex

Nichts beweist mehr gegen eine Theorie als ihre Durchführbarkeit. (Karl Kraus)
Claudia wachte auf und bemerkte, dass sie nicht allein war. Sven lag neben ihr und schnarchte leise vor sich hin. Langsam kam die Erinnerung an zwei verrückte Tage zu ihr durch. Claudia hatte gestern erschreckt festgestellt, dass Svens Obsessionen vielleicht weiter gehen könnte, als sie dies aus Selbsterhaltungstrieb zulassen wollte. Außerdem fragte sie sich langsam, ob dieses Prachtexemplar von einem Mann auch mit einer nicht gefesselten Frau etwas anfangen könnte. Da er sich regte, beschloss sie, gleich die Probe aufs Exempel zu machen. Sie drehte sich auf den Rücken, spreizte die Beine etwas auseinander und verschränkte die Arme über dem Kopf, so dass ihre Brüste sehr gut zur Geltung kamen. Dann tat sie leise stöhnend, als ob sie schliefe und träumte, davon, dass Sven jetzt an ihrem großen Zeh nuckeln und sich ganz langsam hocharbeiten könnte. 
Sven sah nach dem Aufwachen ein komplett in schwarz gekleidetes Wesen leise stöhnend auf dem Rücken liegen und war sofort hellwach. Er kniete sich ganz leise zwischen ihre Beine. Er war ganz schön erschrocken, als Claudia ihn umschlang und mit ihrem Unterkörper geradezu einsog. Aber da er sich genau das gewünscht hatte, verbrachten sie noch eine Stunde im Bett, bevor der Hunger sie wieder zum Streiten brachte.
„Sag mal, was hältst du eigentlich vom Zusammenziehen und heiraten?“ fragte Sven beim Frühstück. Claudia verschluckte sich am Kaffee und hustete, bis ihr Sven kräftig auf dem Rücken schlug. „Sag mal, willst du mich jetzt noch umbringen?“ fuhr sie ihn an. Und etwas ruhiger und amüsiert meinte sie dann „A ja, B nein. Du kannst gern bei mir einziehen. Oder sollte ich das jetzt so verstehen, dass du mich in diese Bruchbude einladen willst, wo außer einem Bett und einem Computer nichts steht und das Bad zwar prima für perverse Spiele, aber nicht zum Duschen ohne Überschwemmung taugt?… Und wie stellst du dir eine alte Fetisch Ehe vor? Du ziehst mir zum Einschlafen rasch noch eine Plastiktüte über den Schädel und am nächsten Morgen wachst du neben einer Leiche auf, weil du wieder mal Welt vergessen über einer Fachzeitschrift eingeschlafen bist, die interessanter war als jede Frau? Nein, nein. Pack deine paar Sachen und komm. Ich biete dir ein leeres Zimmer, einen DSL Anschluss für dein Lieblingsspielzeug und die Chance, jeden zweiten Tag einmal raus zu fliegen. Und…“ ,ihre Stimme schlug vom Lustigen ins Scharfe um, … was war eigentlich mit Sandra?“
Nun lachte Sven und schlug sich auf die Schenkel: „Sandra ist seit drei Jahren mit dem Oberarzt zusammen und keine von euch neugierigen Wesen weiß es. Die beiden bauen zusammen ein Haus und das Kind ist auch von ihm. Aber weil euer ewiges Geschwätz die beiden wahnsinnig nervt, geben sie es in der Klinik eben nicht bekannt. Und immer, wenn die beiden sich mal berühren, schimpft ihr, diese läufige Katze solle man endlich kastrieren, damit die Kater auch mal woanders maunzen. Und … mein Passwort stammt von einem Softwarepaket, an dem ich als Student mal mitentwickelt habe. Aber wieso stört dich das?“ So einfach ließ sich Claudia nicht besänftigen: „Sag mir lieber, was wir heute anstellen!“
Sven schien noch ein paar Träume zu haben, die er Claudia beichten könnte. „Was hälst du von Mummifikation?“ fragte er mit einem eine Spur roten Kopf. „Ich bin doch ein Gemüse, dass du in Stretchfolie wickeln musst, damit es nicht welk wird. Schlimm genug, dass du mich vorgestern in Schutzgas konservieren wolltest. Ernsthaft: Es gibt schöne Bilder und sieht so aus, als ob einem da drin eng und warm wird. Soll ich dich einpacken?“ Das wollte er aber auch wieder nicht. „Gut, dann darfst du mich jetzt ganz liebevoll einwickeln.“
Claudia stellte sich einfach hin und wartete. In der unaufgeräumten Küche schien Sven das Einpacken aber nicht zuzusagen. So nahm er sie und trug sie ins Schlafzimmer und stellte sie dort ab. Claudia blieb mit einem Lächeln stehen, das irgendwo zwischen Ermutigung und Freude über eine gerade ausgedachte zynische Bemerkung angesiedelt war. Sven holte einige Packungen Folie aus der Küche und die, mit der er gestern bedroht wurde, aus dem Bad. Dann zog er ganz langsam den Reißverschluss von Claudias Latex Catsuit auf und fing an, erst den linken und dann den rechten Arm aus dem glänzenden Latex zu schälen. Er zog den glänzenden und verschwitzten Stoff vorn hinunter bis zum Nabel und gab ihr dort einen langen unrasierten Kuss. Dann legte es sie aufs Bett und zog sie ganz aus.
Er nahm nun etwas Folie und formte eine fünf Zentimeter große Kugel. „Das soll wohl ein Knebel werden?“ stichelte Claudia. „Zu klein, um mich zum Schweigen zu bringen!“ „Warte es einfach ab!“ sagte Sven, klemmte die Kugel zwischen Claudias Knöchel und zog die ersten drei Runden eng um ihre Füße an. Dann stellte er sie wieder hin. „Schade!“ säuselte Claudia unschuldig. Sven begann, ihre Hände mit geraden Fingern fünfmal zu umwickeln und dann zur Faust zu krümmen. Die Fäuste umwickelte er auch wieder. Claudia fasste die Form ihrer Hände als Einladung auf, ihn ein bisschen in den Bauch zu boxen. Aber Sven ließ sich nicht stören. Er stieß sie mit dem Gesicht zuerst aufs Bett und umwickelte ihren Kopf zweimal. Mit den eingepackten Händen bekam Claudia ihren Mund nicht mehr frei und so konnte ihr Sven erst eine Folienlage um Brustkorb und Bauch wickeln und dann erst den einen, dann den anderen Arm daran befestigen. Mittlerweile war Claudia schon etwas blau, obwohl er sich beeilt hatte. „Du sollst dich mehr wehren, sonst macht das keinen Spaß!“ sage er zu ihr, als ihr Gesicht wieder frei war. Dann machte er sich langsam vor ihren Augen einen neuen Knebel und steckte ihn ihr in den geöffneten Mund. Er stellte sie wieder hin und wickelte sie bis auf den Kopf von oben bis unten mit der Frischhaltefolie ein.
Claudia stand ganz ruhig in ihrem immer enger werdenden Kokon. Sven war mit seinem Werk wohl ganz zufrieden und holte jetzt breites schwarzes Klebeband. Damit klebte er sie systematisch von unten nach oben im Kornährenverband zu und zog ein Klebeband nach dem anderen sehr eng fest. Irgendwann war er oben angekommen. Er nahm den Knebel wieder aus ihrem Mund und fragte:“ Na, wie gefällt dir das?“ „Gar nicht!“ sagte sie, „es ist eng und langweilig!“ „Gut, dann mache ich es dir auch noch schön warm.“ Mit diesen Worten schob er ihr den Knebel wieder in den Mund, jetzt war allerdings ein Stück Schlauch zum Durchatmen drin. Dann umwickelte er auch ihren Kopf eng mit der Folie und lies außer dem Schlauch kein Stück Gesicht herausschauen. Claudia konnte in ihrem Kokon zwar etwas Brummen, aber das störte ihn wenig. Er begann, ihren kaum tastbaren Liebeshügel und ihre Brüste zu massieren, erntete aber keine Reaktion und hörte nach 10 Minuten wieder auf. Er nahm sein Federbett und wickelte sie hinein, so dass nur noch der Schlauch und eine kleine Ecke vom Gesicht herausschaute. Damit sich die Rolle nicht auflöste, fixierte er das Ganze mit noch mehr Folie. Dann ging er weg, Claudia hörte nichts mehr. Er kam wieder mit seinem Kopfhörer und sagte nur „Jetzt darfst du den Rest hören!“.
Claudia erkannte die Musik sofort: Kuschelrock 4, erste Seite. Sollte Sven ihre Warnung missverstanden haben und sie hier so lange lassen wollen, bis ihre Blase leer war? Claudia war wild entschlossen, ihre Drohung wahr zu machen, wenn er ihr noch einmal eine Chance geben würde. Sven blieb weg. Er packte in Ruhe seine paar Sachen, zwei Bücherkisten und einen Computer sowie gerade einen Koffer mit sauberer und einen Beutel mit schmutziger Wäsche ins Auto. Dann sammelte er die Reste der letzte Taten und sein OP-Spielzeug ein und brachte alles ins Auto. Sein Aquarium müsste er beim nächsten Mal mitnehmen, alles andere hatte er. Er suchte aus Claudias Sachen ihren Wohnungsschlüssel und sagte ihr: „Ja, dann wollen wir mal!“.
Sven nahm sich Claudia und legte sie mit ihren Hüllen auf den alten verblichenen Teppich. Dann rollte er sie einfach ein. So ganz war er mit seinem Werk nicht zufrieden, also zog er den Teppich hoch, so dass sie ungebremst quer durchs Zimmer rollte. Sein „Frau, du bist zu fett!“ brachte Claudia so richtig in Wallung. Sven legte die dicke Rolle auf eine der noch vorrätigen Folien und zog einfach so lange an der Folie, bis Claudia nach 10 Umdrehungen fast ausgepackt war und die Folie leider abriss. Dann legte er sie auf den Rücken und schnitt ihre Verpackung mit einer Schere von der Scham bis zum Hals auf. Er beseitigte das Tape, so dass nur noch die Beine eingepackt waren und schnitt ihren rechten Arm frei. Claudia versuchte sofort, den linken Arm selbst frei zu schieben, mit der noch einpackten Hand ging das leider nicht. Sven band ihr den Arm vor den Körper, verschob nun auch den linken Arm und achtete beim Neuverpacken darauf, dass die Schultern weit vor den Körper gezogen wurden.
Jetzt war er mit seinem Werk zufriedener. Er klebte Claudia mit dem Dichtband wieder ein, diesmal lies er aber etwas Platz vorn am Becken und hielt auch die Brüste frei. Dafür blieben vom Kopf nur der Schlauch und die Augen draußen. Zufrieden wickelte er sie wieder in sein Federbett, fixierte das Ganze mit den letzten Resten an Klarsichtfolie und rollte sein jetzt rundes Paket in den Teppich ein. Um den Teppich kam wieder Dichtband. Dann hob er die ganze Rolle scheinbar mühelos auf die Schulter und trug sie aus der Wohnung hinaus, die Treppe hinunter und auf sein Auto. Claudia wollte schon um Hilfe brummen, da schaltete er sein Autoradio an und befestigte sie am Dachgepäckträger. „Meinen sie, dass man umzieht indem man seine Sachen einfach in den Teppich rollt?“ fragte eine unbekannte Stimme. „Nein. Aber ich hatte keinen Müllsack mehr. Sonst hätte ich mein Bett besser geschützt.“, sagte Sven der Unbekannten.
Das hätte Claudia gerade noch gefehlt. Und wer weiß, wo Sven mit ihr hinfuhr. Sie hatte schon wieder ganz üble Gedanken. Zwar bekam sie reichlich Luft, aber was, wenn die Oma Sven jetzt noch einen Müllsack brachte? Sven fuhr los und Claudia hatte die ganze Zeit Angst, vom Autodach zu fallen. Endlich hielt er. Sie hörte die Autotür klappen, aber sie wurde nicht befreit. Und es war schrecklich warm. Endlich kam jemand. Bevor sie bemerkt wurde, hörte sie Svens Stimme: „Darf ich mich vorstellen? Sven V. Ehrlich ist mein Name, ich wohne jetzt bei Fräulein Boot. Aber die packt noch meine restlichen Sachen ein. Können sie bitte so lieb sein und meine Teppichrolle mit hoch tragen, Claudia hat sich vorhin fasst daran verhoben.“ Ihr Nachbar stellte sich auch vor und sie wagte es nicht mehr, irgendein Geräusch zu machen. Sie versuchte sogar, nicht zu atmen. Endlich lag sie nach ihrer Schätzung in ihrem Flur und die Wohnungstür war zu. Aber noch war ihre Qual nicht zu Ende, denn Sven trug in aller Seelenruhe seine Sachen hoch.
Claudia hatte jetzt einen Druck auf der Blase, dass ihr fast schlecht wurde. Also machte sie innerhalb ihrer stark eingeschränkten Möglichkeiten Krach. Sven wickelte sie jetzt sehr schnell aus dem Teppich und der Decke und schnitt sie mit einen langen geübten Schnitt frei. Claudia spürte die Klinge auf der Haut und fragte sich, ob sie verletzt wäre. Schnell wurde sie von allen Folien befreit, nur die Hände waren noch eingewickelt und der Kopf geknebelt. Sven nahm Claudia wortlos, hob sie an, trug sie ins Bad und setzte sie auf die Toilette. Sie versuchte, mit den Händen den Mund zu befreien oder umgekehrt, aber das ging nicht. So entleerte sie sich ruhig und ging unter die Dusche, als ob sie dies immer mit Knebel täte. Wortlos hielt sie Sven das Duschgel hin und zeigte auf den Wasserhahn. Der lies sich nicht zweimal bitten, seifte sie von oben bis unten ein und duschte sie ab.
Dann deutete sie auf das Haarwaschmittel. Sven befreite gehorsam ihren Kopf und wusch ihr die Haare. Lächelnd sagte Claudia: „Ich hoffe, dir hat es mehr Spaß gemacht als mir. Und wenn du ein vernünftiges Abendbrot zusammenbekommst, kannst du meine Hände ruhig noch verpackt lassen. Damit gab sie ihm das Handtuch. Sven versuchte, Claudia beim Frottieren zwischen den Beinen oder an den Brüsten zu stimulieren, aber die sagte nur: „Müder Versuch. Wenn du die versprochenen Spielzeuge nicht heran bekommst, fahre ich morgen nach dem Dienst nach Berlin. Ich weiß schon, wo man da einkaufen kann.“ Dann lies sie sich den ganzen Abend von Sven bedienen und biss erst zur Nacht ihre Fesseln auf.
Als sie einschlief, träumte sie wieder von dem wunderbar glänzendem Latex Catsuit und fragte sich, ob ihr auch ein Latex Catsuit in einer anderen Farbe gut stehen würde. Beim Gedanken an Latex schlief sie nunmehr ein.

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