Latexgeschichte Die Moral

Latexgeschichte über zwei Liebende

Die Moral

Das Vorurteil ist ein unentbehrlicher Hausknecht, der lästige Eindrücke von der Türschwelle weist. Nur darf man sich von seinem Hausknecht nicht selber hinauswerfen lassen. (Karl Kraus)

Sven war heute sehr übellaunig. „Ich könnte diese Tussi umbringen. Erst will sie, dass wir mehr schreiben. Dann erwartet sie, dass wir jeden Mist handschriftlich in die Akten bringen. Nun verlangt sie, dass jeder Mist mit Computer geschrieben und eingeklebt wird – wegen der Leserlichkeit. Jetzt wünscht sie, dass alles mit Schreibmaschine getippt wird, weil wir natürlich nur noch Textbausteine nehmen. Und als allerneustes erwartet sie, dass wir wieder alles mit der Hand schreiben wegen der Authentizität. Wenn der Chef so ein Chaos anordnet, würde ich an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln. Aber dass eine Assistentin des Geschäftsführers jetzt mehr über unsere Arbeit zu sagen hat als wir selbst, das kotzt mich an.“ Er war kaum zu beruhigen. „Schon wenn ich ihre Erscheinung sehe, bin ich sauer. Eine Frau im Anzug ist schon pervers, der Goldschmuck macht sie auch nicht schöner und wenn ich ihre Rolex sehe, dann verstehe ich alle eure Vorurteile gegen Wessis.“ „Sie ist keine Wessi!“ korrigierte ihn Claudia. „Das tut doch überhaupt nichts zur Sache. Dir ist doch sonst auch egal, wo die Wessis herkommen. Sie ist arrogant, völlig abgehoben und sie verlangt Unmögliches.“

Claudia bewunderte Frau Teichholz. Sie hatte Jura studiert, arbeitete in der Geschäftsführung und setzte in dieser Eigenschaft durch, das die Ärzte ihre ständig steigenden Verwaltungsaufgaben erledigten. Sie war eine auffallend schöne Frau, die sich auf dem Niveau der Chefärzte sicher bewegte und die ihre stets unpopulären Wünsche immer durchsetzte. „Übrigens heißt sie Katrin. Womit hat sie dich denn so herausgefordert?“ „Sie hat sich gewünscht, dass ich bis Montag alle Zuarbeiten zu einer Klinikhomepage erstelle. Sie wünscht den ganzen Kram in Englisch, Russisch und Deutsch, alles in HTML und mit Bildern. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“ „Hast du ihr das gesagt?“ „Ja, sie hat mir gesagt, dass sie selbst auch genug zu tun habe und wegen Homepage bis Montag in der Verwaltung durcharbeitet. Das war die dritte Mahnung, ich sollte den Kram schon vor Wochen abgeben. Die kompletten Texte liegen auf meinem Rechner. Englisch habe ich fertig, aber wer kann in aller Welt kann hier so gut Russisch? Ich könnte sie entführen und bis zur Präsentation Montag früh einsperren! Leider habe ich dann bald Polizei auf dem Hals.“

„Erstens kannst du mir die Texte geben. Ich gebe sie Schwester Marina, die kann besser Russisch als Deutsch und ist überglücklich, wenn sie als Wolgadeutsche uns mal was voraus hat. Bei ihrer Angst, hier nicht integriert zu werden, tut sie alles fürs Krankenhaus. Und zweitens: Wenn du Katrin entführen willst, musst du dich eben geschickt genug anstellen. Ich mache mit.“ „Und warum?“ „Weil ich mal was erleben will!“ Claudia sagte ihm nicht, dass die Vorstellung, jemanden zu fesseln, der sich wehrte, sehr erregte. Svens Gegenwehr konnte sie sicher nicht vertragen.

„Wie willst du sie fangen?“ fragte Sven. „Mit Chloroform. Sie sitzt ewig in der Verwaltung. Niemand vermisst sie. Sie beklagt sich oft, dass sie völlig allein ist und die Zeit mit Arbeit totschlagen muss. Du musst nur ihren Computer vom Netz abkoppeln, dann kommt sie in den dunklen Keller zum Server. Und dann kannst du sie einfach raustragen. Die Verwaltung samt Innenhof ist freitags ab eins praktisch tot. Ich würde sie in unseren Bungalow bringen. Die Garage ist gut verschließbar und schön einsam.“

Sven lachte bei der Vorstellung: „Wie willst du verhindern, dass sie dich identifiziert?“ „Ich kann sie im Dunklen transportieren. Damit sie nichts hört, bekommt sie Musik. Du hast mich mit Kuschelrock von der Umgebung abgeschirmt, das würde ich auch tun. Es beruhigt. Und um keine Mikrofaserspuren zu hinterlassen, würde ich sie in Plastik oder Gummi einpacken. Das hilft auch gegen Fingerabdrücke und, wenn man sauber arbeitet, gegen genetische Fingerabdrücke.“ „Hast du zuviel Krimis gelesen?“ lachte Sven weiter. Er klang aber gespannt. „Nein, aber ich habe aus Neugierde ein paar Medizin-Vorlesungen besucht. Rechtsmedizin und das Lieblingsthema von Professor Krimi-Krause: Der Hochintelligenztäter. Er hat sehr plastisch über die erschreckend niedrige Aufklärungsrate der Untaten von Ärzten und Schwestern geredet und die gängigen Untersuchungsmethoden der Kripo geredet.“ Sven lachte weiter: „Gut. Wenn du sie mir bewusstlos übergibst, bringe ich dir deine Katrin, wohin du willst.“

Claudia überdachte die Risiken und Folgen einer Entführung. Wenn sie den kleinen Erfolg, Frau Teichholz zu ärgern, dagegen sah, sprach überhaupt nichts dafür. Andererseits träumte sie schon lange von einem perfekten Verbrechen und hatte nur keine Idee, wie sie so etwas begehen könnte, ohne jemandem richtig wehzutun.

Schon am nächsten Abend stand Claudia im schwarzen Lycracatsuit im Keller der Verwaltung. Sie hatte sich eine schwarze, etwas raschelnde Nylonjacke übergezogen, von der sie glaubte, dass sie auch bei einer kleinen Reiberei keine Fasern verlieren werde. Alle Flurtüren waren auf wie immer und an den vielen dunklen Fenstern sah sie, dass ihr Opfer allein im Haus war. Claudia hatte sich extra ein paar neue Schuhe gekauft, die sie nach ihrem einzigen Einsatz entsorgen wollte. Sie zog sich ein paar OP-Handschuhe an und war nun sicher, dass an ihrer Kleidung nicht eine Hautschuppe von ihr war. Ihre langen Haare steckten unter einer Maske, die nur die Augen freiließ.

Claudia hatte bis zum Schichtwechsel um zehn abends und war sicher, dass niemand mehr das Krankenhaus betreten oder verlassen würde. Sie ging zum Netzverteilerschrank, im Kellerflur, öffnete ihn und zog den Stecker K31 heraus. Da K31 auf der Steckdose von Katrins Rechner stand, brauchte sie jetzt nur noch zu warten. Schon drei Minuten später hörte sie vorsichtige Schritte im Treppenhaus. Katrin kam und ging zielsicher zum Verteilerschrank. Sie öffnete ihn und suchte etwas. Genau darauf hatte Claudia gewartet. Sie hatte ein chloroformgetränktes Stoffstück in der Hand und drückte es Katrin auf Mund und Nase. Mit dem linken Arm klammerte sie sich einfach an Katrin fest. Die Gegenwehr war nur kurz, dann wurde Katrins Körper schlaff.

Claudia legte Katrin auf eine große Plastiktüte. Sie kontrollierte ihren Kreislauf und fesselte ihr die Hände mit einer Handschelle auf dem Rücken. Dann wickelte sie Füße, Knie und Ellbogen mit einigen Lagen Haushaltsfolie und ein paar dicken Runden Teppichklebeband fest. So gefesselt schob sie sie in einen Schlafsack und wartete, bis Katrin die Augen öffnete. Sie drückte ihr einen Knebel in den Mund, verband ihr die Augen mit breitem Gummiband und lies sie einfach liegen. Schnell brachte sie den Netzwerkschrank wieder in Ordnung, ging zu Katrins Zimmer, machte den Computer ordentlich aus, sammelte Katrins Handtasche und ihr Schlüsselbund ein und schloss ab.

Im Keller wälzte sich Katrin solange ängstlich hin und her. Katrin hatte sich eine Alienmaske mit Sprachverzerrer gekauft und setzte sie nun auf. Sie wollte sich eigentlich den ganzen Überfall maskieren, hatte dann aber wegen des kleinen Gesichtsfeldes im entscheidenden Augenblick die Maske weggelegt. Sie strich Katrin übers Gesicht und sagte „Du wirst jetzt entführt. Wenn du ruhig bleibst, passiert dir nicht viel! Wirst du kooperieren?“ Katrin schüttelte langsam den Kopf. „Dann eben nicht!“ Claudia hatte Sorgen, ob sie die zwanzig Zentimeter kleinere Person tragen konnte. Mit aller Kraftanstrengung hob sie den Schlafsack mit der gefesselten Katrin hoch. Die zappelnde Bürde war leichter als erwartet. Claudia warf sie auf ihre Schulter und ging mit elastischen Schritten die Treppe hoch bis zum Hinterausgang.

Oben war sie schon etwas aus der Puste. Sie schaute sich um. Der Hof war leer. Sven nickte ihr beruhigend zu, so wusste sie, dass die Luft rein war. Sie ging schnell zu Katrins Tussi-Auto, einem schwarzen Opel Tigra, öffnete den Kofferraum und stieg ein. Claudia hasste dieses Auto, weil es so schön wie unbrauchbar war und weil gerade eine Getränkekiste in den Kofferraum passte. Zu Fräulein Doktor Teichholz passte es wie die Faust aufs Auge: elegant, teuer und nur für eine Person geeignet. Auf jeden Fall passte Katrin in den Kofferraum und strampelte dort herum. Claudia fuhr so, wie sie war mit Maske und Handschuhen, vom Hof und hielt erst in einer dunklen Seitenstraße. Hier stieg sie aus und zog die Maske von ihrem Kopf. Über den Sitz zog sie eine Plastiktüte, falls doch ein Haar aus ihrem heute mal geflochtenen Zopf ausbrechen sollte. Dann stieg sie wieder ein und fuhr zu ihrem Bungalow. Sie musste anerkennen, dass sich der Tigra sehr schön fuhr, wenn sie auch etwas eng saß.

Sven hatte die Garage des Bungalows mit viel schwarzer Plastikfolie so ausstaffiert, dass keine Wand wiederzuerkennen war. Er hatte am Kellerboden ein Meterstück Kette verankert und an der Stirnseite ein Andreaskreuz aus zwei dicken Brettern gezimmert. Er hatte außer einer Luftmatratze und einem Eimer keinen Gegenstand in der Garage gelassen. Der Raum sah dunkel aus und war von keiner Seite einsehbar. Sven hatte Angst bekommen, daher musste Claudia allein kidnappen gehen. Die Raumausstattung war sein Versuch, sich zu entschuldigen. Jetzt kam er ihr entgegen und half ihr, das mittlerweile ruhige Bündel aus dem Auto zu heben. Sven hatte auch eine Alienmaske bekommen und einen Gasschutzanzug an. Er wirkte wesentlich bedrohlicher als Claudia, fand sie selbst. Wortlos trug Sven die dicke blaue Daunenrolle in die Garage und legte sie auf den Fußboden. Claudia zog sich solange auch einen Gasschutzanzug mit Alienmaske an. Sie hätte lieber eine Gasmaske benutzt, aber sie fand, dass unter der Gasmaske ihre Stimme zu erkennen war.

In ihrem Kostüm aus dickem gummierten Stoff, das einmal den Chemiekriegern der DDR-Armee gehört hatte, kam sie sich stark und unverletzlich vor und genoss das Gefühl von Macht gegen die am Boden gekrümmte Katrin. Sie zog den Reißverschluss des Schlafsackes auf und sah wie Katrin erfolglos versuchte, irgendwie kleiner zu werden und im Fußraum zu verschwinden. Ihr Gesichtsausdruck war wegen des Pflasters auf dem Mund nicht zu erkennen. Claudia nahm ein dickes Fahrradschloss, zog es um Katrins Taille und kettete sie damit am Boden fest. Dann löste sie die Handschellen und sagte: „Du darfst die Fesselungen abmachen, essen, pullern und schlafen. In 20 Minuten ist dass Licht aus, bis dahin bist du fertig. Wenn du Krach machst, nehme ich dir Wäsche und Schlafsack weg, dann kannst du frieren.“ Katrin zog schnell das Gummiband von ihren Augen und tastete in ihrem Nacken herum, bis sie den Verschluss des Knebels aufhatte. Sie holte aus ihrer Hosentasche ein Taschentuch und tupfte umständlich den Speichel aus ihrem Gesicht. Dann erst fragte sie ruhig: „Wer seid ihr? Was soll das überhaupt?“

Claudia lief es kalt den Rücken hinunter. Ihr „Opfer“ saß ruhig mit gefesselten Beinen halb im Schlafsack und hatte mit dem Öffnen ihrer Augen ihre ekelerregende Selbstsicherheit wiedergewonnen. Ihr Anzug saß, als wäre er nicht gerade in einen Schlafsack gewickelt und geknittert worden und der Fakt, dass Katrin kein Zellstofftaschentuch, sondern in diesem neuen Jahrtausend ein zur Bluse passendes Stoffstück benutzte, ärgerte Claudia. So antwortete sie: „Du darfst dir etwas wünschen, aber nichts fragen. Gute Nacht!“ und ging.

In der Nacht schlief Claudia schlecht. Sie versuchte zu reflektieren, wie sie sich in den letzten Monaten verändert hatte. Sie trug Gummisachen, um sich und Sven zu stimulieren. Sie hatte sich einen Mann erobert, der ihr gefiel und hatte Geschmack an Gummi, Bondage und Atemkontrollspielen gefunden. Das war für sie in Ordnung. Sie hatte Verkehr mit einer Frau und fand Cayen wesentlich aufregender als jeden Mann. Damit war von ihren Moralvorstellungen nicht viel übrig, aber das hatte sich gelohnt. Aber nun entführte sie eine Frau nur zum Spaß. Der Plan, Katrin aus dem Betrieb zu holen, hatte eine Eigendynamik bekommen, die sein nicht für möglich gehalten hatte. Und wenn ihnen ein Fehler passierte, konnte Katrin sie leicht identifizieren. Sven kannte sie dienstlich gut und Katrin war erst gestern in ihrem Zimmer, um Bestellungen für OP-Instrumente zu suchen und bei der Gelegenheit die Nummer ihrer Netzwerksteckdose zu bekommen. Was würde sie tun, wenn sie erkannt wurde?

Sie könnte Katrin einfach töten und die Leiche verschwinden lassen. Dann wüsste niemand auf der Welt außer Sven, was passiert war. Sie könnte auch Sven bei einem Bondage-Spiel verunfallen lassen. Claudia schauderte. Sie hatte Katrin entführt und damit die Verantwortung für ihre Unversehrtheit übernommen. Und allein der Gedanke, sie könnte töten, erschreckte sie. Ihr war kalt trotz der warmen Sommernacht. Leise zog sie sich den Schutzanzug an und sah nach Katrin. Katrin hatte sich trotz des Fahrradschlosses um die Taille bis auf die Unterwäsche ausgezogen und schlief augenscheinlich friedlich im Schlafsack.

Sofort wanderten Claudias Gedanken in eine andere Richtung. Katrin behandelte die Professoren und anderen Ärzte mit der gleichen herablassenden Selbstsicherheit, die Claudia von den Göttern in weiß selbst oft erfahren hatte. Sie fand diese Sicherheit faszinierend, aber nicht fair. Und sie befand, dass man Katrin diese Sicherheit nehmen sollte. Vielleicht wurde Claudia ja auch sicherer, wenn sie Katrin die Selbstsicherheit nahm. Unter den Gedanken an solche Machtspiele schlief Claudia irgendwann ein.

Am Morgen wusste sie dann ganz genau, dass sie mit Katrin ein Hühnchen zu rupfen hatte, weil die zu viel Macht über Sven hatte. „Tja!“, dachte sie bei sich, „dumm gelaufen, du Karrieretussi. Hättest du heute Nacht Angst gezeigt, dann hätte ich Mitleid mit dir gehabt. So habe ich nur ein paar Ideen, die dir nicht gefallen werden.“ Claudia zog sich wieder den Schutzanzug an, holte sich eine Gummimaske und ging wecken. Katrin lag in schwarzer Unterwäsche im halb zugezogenen Schlafsack und schlief. Claudia trat leise an sie heran und legte ihr mit einem kräftigen Ruck die Handschellen wieder auf dem Rücken an. Dann zog sie der strampelnden Katrin langsam eine schwarze Gummimaske ohne Augenöffnung über. „Guten Morgen! Ich hoffe, du hast ausgeschlafen, denn dies wird ein langer Tag für dich!“ flötete sie leise und hörte, dass ihre Alienstimme unverständlich war. Claudia zog Katrin an der Fessel hoch und schloss ihr das Fahrradschloss ab. Dann zog sie sie rückwärts zum Andreaskreuz. Sie legte ihr erst dicke gepolsterte Fesseln um beide Handgelenke und band sie mit langen Seilen an das Kreuz, bevor sie die Handschellen öffnete.

Sofort versuchte Katrin, sich die Maske vom Gesicht zu ziehen. Claudia zog mit aller Kraft an den Seilen, bis sie Katrin mit gestreckten Armen auf Zehenspitzen zu stehen hatte. Sie hörte sich kurz an, wie Katrin unter der Maske schimpfte und nuschelte, dann beschloss sie, für Ruhe zu sorgen. Atemkontrollspiele fand sie für Katrin unangemessen, aber vielleicht sollte sie ihr ein paar ganz geringe Schmerzen zufügen? Bisher zeigte sie keine Angst, sondern nur Ärger über die Freiheitsberaubung. Claudia zog Katrin die Maske vom Gesicht und holte einen Ballknebel. Sofort fletschte Katrin die Zähne und zeigte, dass sie keinen Knebel wollte. Claudia hielt ihr einfach Mund und Nase zu und wartete, bis sie nach Luft schnappen musste. Aber Katrin kämpfte nicht um Luft, sondern trat ihr mit einem kräftigen Ruck zwischen sie Beine.

Claudia hatte sich zur Tarnung ihrer Figur einen Skianzug unter dem Schutzanzug angezogen und merkte nicht viel von dem Tritt, aber den Angriff wollte sie sich nicht gefallen lassen. Sie trat etwas zurück und kniff Katrin mit aller Kraft in die Schamlippen. Die schrie auf und hatte schon den Ballknebel im Mund. „So, du Aas, jetzt wirst du erst mal richtig gesichert, damit du hier niemandem etwas tust!“ schimpfte Claudia. Sie war sauer auf ihr Opfer, obwohl sie völlig unverletzt war und der Versuch, sich wenigstens ein bisschen zu wehren, eigentlich angemessen war. Dann sicherte sie Katrins Beine in weit gespreizter Stellung mit gepolsterten Fesseln am Kreuz und zog die Seile so straff, dass sie mehr hing als stand.

Mit einem kräftigen Ruck riss sie Katrin ihren schwarzen Body vom Körper. Fasziniert sah sie den nackten Körper an. Die kleine Metallhantel im Bauchnabel überraschte Claudia nicht. Zwei dünne silberne Ringe quer durch beide Brustwarzen fand sie schon spannender. Am interessantesten fand Claudia aber die kleinen spitzen Metallteile, die in Katrins Schamlippen steckten und ihn aussehen ließen wie Draculas Mund. Claudia betastete mit zwei Fingern ihrer gummibehandschuhten Hand die Schamlippen und sagte: „He, Tussi, kann der Mund auch Schwänze abbeißen?“ Katrin brummte und nickte. Innen an den Lippen waren einige kleine rote Punkte zu sehen, die von Claudias Kneifaktion stammten. Ihr fiel ein, dass der kleine Mund sich eben selbst gebissen hatte.

Lachend sagte sie „Ich will dich wimmern hören!“, entfernte den Knebel und setzte Katrin eine Gasmaske auf. Die sah sie durch die Scheiben der Gasmaske ruhig und kein bisschen ängstlich an. Das ärgerte Claudia noch mehr, also holte sie noch ein Seil und band damit Katrins Kopf so zurück, dass sie nur noch nach oben sehen konnte. Dann holte sie sich einen Bambusstock und schlug ihr mit kräftigen Schlägen einmal links und einmal rechts innen über die Schenkel. Beim ersten Schlag registrierte sie ein erschrecktes Wimmern, beim zweiten Schlag war schon wieder Ruhe. „Das gefällt dir wohl sogar?“ fragte Claudia lauernd. Katrin schüttelte vorsichtig den Kopf. „Schade, dass es zuviel Spuren hinterlässt!“ sagte Claudia. Katrin atmete erleichtert weit aus und bekam nach einer Kunstpause von einer Minute gleich noch zwei Schläge, nur weiter oben, fast schon im Schritt.

Claudia freute sich, dass ihr Gegenüber wenigstens zu erschrecken war. Leider sah sie an den Spuren ihrer Gerte, dass sie schon vier Verletzungen zuviel gesetzt hatte und nicht weiter unkontrolliert herumschlagen sollte. Aber ein oder zwei Hiebe zwischendurch könnte Katrin bestimmt noch vertragen. Sie wollte ihr Opfer nicht mehr als möglich verletzen und trotzdem ein Paar Schreie hören. Also ging sie so, wie sie in Vollschutz steckte, hinaus an die frische Luft und holte Brennnesseln. Sie erinnerte sich lachend, dass ihr vorsichtiges Streicheln schon einmal beträchtliche Schmerzen bereitet hatte. Den vielen Piercings nach zu schließen war Katrin aber auch einiges gewöhnt und hatte sicher nicht nur den Blümchensex nach einem teuren Konzertabend, den ihr Claudia maximal zugetraut hatte.

Claudia nahm eine lange frische Brennnessel und sagte zu Katrin: „Aufwachen! Du bekommst deine Streicheleinheiten!“ Dann strich sie mit der Brennnessel langsam an ihren Hüften entlang. Katrin versuchte zwar auszuweichen, aber sie ließ kein Geräusch hören. Also streichelte Claudia ihr auch den Bauch und dann die Brüste. Sie wartete enttäuscht und strich Katrin mechanisch den ganzen Körper vom Hals angefangen über die Achselhöhlen, unter den Brüsten entlang. Sie bearbeitete Katrins schlanken Bauch und ihre Schenkel.

Claudia schaute in die Gasmaske und sah, wie Katrin mühsam Tränen unterdrückte, aber sie sagte kein Wort. Also spreizte Claudia Katrin die Schamlippen und zog langsam eine Brennnessel durch Katrins trockene Schleimhaut. Das Ergebnis war ein kurzes Zischen aus der Gasmaske, das Claudia nicht ausreichte. Sie sah breite rosige Streifen an allen Stellen, die sie mit der Nessel bearbeitet hatte und wusste zumindest, dass Katrin auf Brennnessel reagierte. Also nahm sie viel schöne Stängel, hängte Katrin zwei von den Achselhöhlen zur Taille und zwei vorn über die Brüste bis zum Bauch und befestigte alle vier Pflanzen mit einigen Lagen Haushaltfolie. Katrin behielt ihre Beherrschung. „Weinst du etwa?“ fragte Claudia lauernd. „Nein!“ kam es trotzig aus der Gasmaske. „Aber ich möchte, dass du weinst!“ „Und ich möchte, dass du mich losbindest und schnellstens nach Hause bringst,…“, kam es klar und verständlich aus der Gasmaske. „…Ich finde das Spiel hier nämlich nicht so amüsant.“ Claudia wurde ärgerlich. Widerstand konnte sie nicht leiden. Ihr Blutdruck stieg und sie beschloss, Katrin so lange wehzutun, bis sie um Gnade bat. Und dann wollte sie erst richtig anfangen.

Also streichelte sie Katrin genau da, wo die Brennnesseln lagen. Nachdem das zu keiner Reaktion führte, holte sie sich eine Kerze. Sie zündete die Kerze vor der Gasmaske deutlich sichtbar an und führte sie dann an den leuchtenden Streifen an Katrins Taille vorbei. Katrin wich nicht aus, sondern schob ihren Körper plötzlich gegen die Kerze, so dass ihre Haut die Kerze ausdrückte. Claudia war ein bisschen erschrocken und sauer, dass Katrin überhaupt noch Handlungsspielraum blieb. Es roch auch ein bisschen verbrannt und an Katrins Taille zeigte sich eine kleine Blase. Claudia holte sich noch ein Seil und wickelte Katrins Bauch am Kreuz mit fest. Dann zündete sie die Kerze wieder an und tropfte ihr am Hals ein paar lange Spuren, die über beide Brüste reichten.

„Ich glaube, ich muss dich richtig kneifen!“ eröffnete Claudia die nächste Runde. Sie hatte sich einen ganzen Beutel Wäscheklammern geholt und suchte die schönsten Stellen, um diese zu platzieren. „Na, Tussi, weißt du, wozu Wäscheklammern sind oder macht das bei dir noch die Mama? Schau mal, die Klammer ist aus so schönem Holz und wird dich gleich ganz schön kneifen!“ Claudia hatte sich etwas beruhigt und wollte jetzt jede Handlung mit salbungsvollen Worten begleiten. Sie streichelte Katrin vorsichtig an der Brust und setzte ihr dann eine Klammer genau in die rechte Achselhöhle. Ein Stöhnen war die Antwort. „Das gefällt dir nicht, Tussi? Aber mir gefällt es!“ sagte Claudias Alienstimme und schon befand sich eine Klammer in der anderen Achselhöhle. Katrin stöhnte wieder.

Claudia nahm die nächste Klammer und drückte sie Katrin an die Gurgel. Dann malte sie langsam eine lange Linie über die Brust, den Bauch und die Leistenbeuge, bevor sie an den Schamlippen anhielt und sie dann doch in der Kniekehle platzierte. „Na, das hättest du wohl gerne, dass ich dir die Muschi klemme?“ fragte Claudia und Katrin schüttelte den Kopf. „Was heißt nein? Du weißt genau, dass ich dir deine Wünsche sowieso nicht erfülle. Meinst du, du kannst mich führen? Vergiss es!“ Claudia setzte ruhig Klammern an Katrins Brüste und zählte dabei laut: „Eins links, eins rechts, zwei links, zwei rechts, drei links…“ Bei neun hörte sie auf, weil aus Katrins Stöhnen ein Dauergewimmer geworden war. „So gefällst du mir schon besser!“ Komm, du bekommst noch eine kleine Klammer an den Hals, das hast du dir schon lange gewünscht!“ Katrin versuchte, mit dem Kopf auszuweichen, hatte aber nicht mehr viele Möglichkeiten. Sie bekam eine Klammer über genau an den Kehlkopf, die sicherlich würgte. „Und weil du eine kleine Spielverderberin bist, bekommst du auch noch zwei Klammern links und rechts daneben!“ Claudia massierte ein bisschen auf den Klammern herum, bis sie hörte, wie es unter der Maske würgte.

„Möchtest du ein ganz liebes Spielzeug sein und alles geben, was ich von dir haben will?“ Katrin nickte. „Ich verstehe dich nicht!“ Katrin sagte leise „Ja!“. „Ich verstehe dich immer noch nicht. Rede in ganzen Sätzen!“ Unter der Maske brummte es. Claudia nahm sich eine Handvoll Klammern und setzte vier Fünferreihen Klammern in beide Leistenbeugen und unter die vorherigen Klammern an beide Brüste. „Wer nicht hören will, muss fühlen!“ sagte sie dabei. „Komm sag mir, wo die nächsten Klammern hin haben willst. Und sag mir, dass du mein Spielzeug sein willst, dann darf sich das Spielzeug auch etwas wünschen.“ Claudia setzte nun Klammern auf jeden einzelnen Zeh und musste laut sprechen, um Katrins Gewimmer zu übertönen. „Bitte mach mit mir, was du willst, ich will dein Spielzeug sein!“, kam es aus der Maske. Katrin sprach klar und deutlich, sie wollte verstanden werden. „Und der andere Wunsch?“ fragte Claudia. „Bitte setze mir ein paar Klammern an meine Muschi, das tut so höllisch weh!“ „Bitte setzte mir ein Paar Klammern an die Muschi, es tut so schön weh!“ korrigierte Claudia und hockte sich hin, um die Klammern an der gewünschten Stelle zu platzieren. „Ich muss wohl aufpassen, dass ich hier nicht die Führung verliere!“, dachte sie bei sich und setzte die erste Klammer ganz hinten an Katrins Schamlippe. Genau in diesem Augenblick entleerte sich Katrin und spritzte Claudia ins Gesicht, so dass es ihr zwischen Maske und Schutzanzug lief.

„Du kannst mich mal am Arsch lecken!“ kam laut und deutlich aus der Gasmaske, dann lachte Katrin laut, bis ihr Claudia mit dem Rohrstock wild auf die Schenkel schlug. „Dafür bekommst du Hiebe, bis dir das Fleisch platzt!“ schrie Claudia und schlug immer wieder zu. Ein roter Striemen neben dem anderen erschien auf Katrins weißen Schenkeln. Mit soviel Durchhaltevermögen hatte sie noch nie jemand geärgert. Sie schlug mehrmals mit aller Kraft zu, bis ihr Bambusstock zerbrach. Schlagartig war Claudias Wut verflogen und wich einem Erschrecken über das, was sie hier angerichtet hatte.

Da sagte Katrin plötzlich: „Danke Herrin!“. Claudia hörte sofort mit dem Schlagen auf und fragte: „Was war das?“ „Danke Herrin, du hast mich gut geschlagen. Es tut mir leid, dass du dich dabei so anstrengen musst.“ Claudia sah tief in die völlig beschlagenen Maskengläser und fragte: „Gefällt es dir, wenn ich dich schlage?“ „Ja, weißt du das denn nicht?“ Claudia dachte nach. Irgendwie schätzte sie die Situation falsch ein. Sollte Katrin SM-Spiele mögen oder gar auf eine Entführung gefasst sein? Die Piercings sprachen für einen gewissen Kontakt zur Szene, sind aber auch sonst keine Rarität bei jungen Leuten. Claudia ahnte, warum Katrin sich benahm, als müsse sie eine sehr gefaßte Entführte mimen und so cool blieb. Sie hatte Vertrauen, dass keine Grenzen überschritten wurden.

Claudia nahm Katrin alle Klammern ab und lockerte die Fesseln. Dann setzte sie ihr die Maske ab. Ein verweintes Gesicht mit verschmierten Augenbrauen und verquollener Haut lächelte sie an und sagte „Scheißspiel!“ Claudia erwiderte friedlich: „Du bist eine schlechte Sklavin, die mich ärgert. Aber du hast dennoch einen Wunsch frei!“ Sie hoffte, dass der Wunsch „nach Hause“ hieß. Dann würde sie Katrin in einen Plastiksack stecken, aus dem sie sich befreien könnte und dann mit ihren Sachen in ihrem Auto irgendwo im Wald aussetzen. Aber Katrin fragte nur: „Darf bitte frühstücken?“ Claudia nickte unter ihrer dicken Vermummung.

Sie hatte schon einige Ideen, was sie Katrin antun konnte. Denn wenn sie genau nachdachte, dann hätte sie selbst wahrscheinlich genauso gehandelt und sich ohne Rücksicht auf Verluste gewehrt, bis es nicht mehr geht. Aber jetzt ging der Spaß erst richtig los. Claudia löste Katrin die Fesseln und ließ sie niederknien. Dann band sie ihr im Schneidersitz die Hände auf den Rücken und die Füße an das gegenseitige Knie. Als letztes verschloss sie Katrins Augen mit einer Binde aus Gummi. Ohne Kommentar verschwand sie aus Katrins Hörfeld, zog sich aus und ging in die Küche, Frühstück holen. Sie machte sich ein Tablett und ging damit im Catsuit, ohne Gesichtsmaske zurück. Da sie nicht vorhatte, zu sprechen oder die Augenbinde zu erlassen, hielt sie die Tarnung hier für unnötig. Und da Katrin ihre verdammte Sicherheit sofort nach Augenöffnung zurückerhielt, sollten ihre Augen halt zu bleiben.

Gemütlich schmierte sie sich ein Brötchen mit Erdbeermarmelade und aß eine Hälfte. Immer, wenn sie einen Bissen gekaut hatte, bekam Katrin auch Marmeladenbrötchen. Im Hintergrund hörte man seit gestern Abend eine CD „Kuschelrock“ nach der anderen, um Katrin keine Möglichkeit zu geben, sich an typische Geräusche ihrer Umgebung zu erinnern. Da Claudia schwieg, hielt auch Katrin den Mund und so wäre es eine richtig friedliche Szene geworden, wenn Katrin nicht gefesselt wäre. Der Kaffee war noch heiß, Claudia schlürfte ihn ohne Probleme. Sie war aber nicht stolz, als sich Katrin den Mund verbrühte und „Aua!“ rief. Dafür bekam sie dann Orangensaft mit einem Strohhalm. Geduldig teilte Claudia einen Apfel in viele kleine Schnitzel, die sie abwechselnd Katrin und sich in den Mund steckte. Irgendwann wurde ihr die Harmonie zuviel. Aber genau dafür hatte sie sich eine schöne frische Chillischote aus dem Kühlschrank mitgebracht. Sie zog Katrin spielerisch zwei oder drei Apfelstückchen beim Zubeißen wieder aus dem Mund. Wie erwartet biss sie nun fester zu und bekam eine volle Ladung Chilli auf die Zunge. Man sah an ihrem Gesicht, wie das brannte. Katrin holte fauchend Luft, um ihre Zunge zu kühlen. Tränen liefen über ihre Wangen. Claudia musste innerlich über ihre Bosheit lachen und fühlte sich großartig.

Jetzt wollte sie erst einmal alle Werkzeuge ausprobieren, die Sven eigentlich ihr zugedacht hatte. Die elektrischen Dildos, Brustklammern und Daumenschrauben sollten doch nicht umsonst angeschafft sein. Doch ausgerechnet Sven, der den ganzen Kram bestellt hatte, machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Er musste endlich aufgewacht sein, denn er stand plötzlich hinter ihr und bedeutete ihr, mit hinauszukommen. Draußen gab es eine Standpauke: „Bist du total ausgerastet, dass du mit offenem Gesicht hier herumsitzt? Was passiert, wenn sie ihre Augenbinde an der Schulter abstreift? Willst du sie dann umbringen?“ Sven konnte sich nicht beruhigen. „Und wie sieht sie überhaupt aus? Die Streifen auf ihren Schenkeln waren gestern bestimmt noch nicht. Und die Blutergüsse am Hals kann sie höchstens mit einem Rollkragenpullover verbergen. Außerdem wusste ich nicht, dass sie gepierct ist. Selbst wenn sie von allein nichts sagt, wird sie bestimmt gefragt, was da passiert ist. Es war abgemacht, ihr keine bleibenden Schäden zuzufügen!“

„Ich habe sie nicht gepierct und auf Schläge scheint sie mehr zu stehen als auf Weicheier, die vor ihr katzbuckeln. Außerdem hast du bis jetzt nichts mit der Sache zu tun und kannst verschwinden, wenn du willst.“ „Nein, das kann ich nicht, denn wer passt dann auf dich auf. Dir sind doch jetzt schon alle Sicherungen durchgebrannt!“ Claudia sah brummend ein, dass auf sie aufgepasst werden musste. „Heute Vormittag will ich Katrin beschäftigen, dann nehme ich sie als Fotomodell. Wenn sie an die Bilder denkt, sucht sie bestimmt nicht mehr nach uns.“ „Und wenn irgendwer von deinem Gummifetisch erfährt, muss sie nicht mal mehr suchen, denn die Spur ist dann sehr kurz!“ „Ich habe nicht vor, sie in Gummi, Ketten oder mit Dildos zu fotografieren. Vertrau mir einfach!“ „Klasse! Du gibst mir auch allen Grund dazu.“

Claudia verkleidete sich wieder mit Gasschutzanzug und Maske und ging dann mit einigen Utensilien, die Sven nicht verstand, zu Katrin. Die saß noch immer im Schneidersitz in der schwarzen Garage. Claudia hängte ihr wieder das Fahrradschloss um die Taille und kettete sie damit an. Dann löste sie eine Handfessel und sagte: „Mach dich los und steh auf!“ Sie wartete, bis Katrin alle Schnüre entfernt hatte und mit gesenktem Kopf vor ihr stand. Dann sagte befahl sie „Niederknien!“ und nahm ihr die Augenbinde ab. „Hier ist eine dicke Rolle Folie. Daraus wirst du dir jetzt Kleidung schneidern!“ „Das ist nicht nötig. In meinem Auto ist im Kofferraum alles, was ich brauche!“ „Ich hatte nicht gesagt, dass du sprechen sollst. Tu einfach, was ich dir sage!“

Claudia hatte die Rolle in einer Reinigung entdeckt, wo die frisch gewaschene Kleidung darin eingeschweißt wurde. Es war die dünnste und weichste PVC-Folie, die Claudia kannte. Sie hatte die Damen solange beschwatzt, bis sie ihr eine angefangene Rolle „fürs Renovieren“ gaben und sich vor der Gummiära mit Sven ein paar Mal versuchsweise Wäsche daraus hergestellt. Der Folienschlauch war sechzig Zentimeter breit und leicht zu verschmelzen. Das Problem war, dass er sich beim Abrollen elektrostatisch auflud und dann überall festklebte.

Als erstes durfte sich Katrin einen Body basteln. Das ging mit einer Schweißnaht und einmal längs falten sowie drei kurzen Schnitten mit der Schere ab. Dann musste sie sich eine hohe Wathose mit Halseinstieg und einen Pullover basteln. Katrin erledigte die Arbeit wie alles, was man ihr auftrug, mit Akribie und war schon nach dreißig Minuten fertig. Claudia forderte sie auf, die Sachen anzuziehen und sah leicht erregt zu, wie Katrin langsam in der dünnen Folie verschwand. Die Kleidung war voll durchsichtig und raschelte bei jeder Bewegung.

„Zieh dich wieder aus, es passt!“ befahl Claudia. Jetzt wirst du das Ganze noch einmal herstellen, nur nimmst du fünf Lagen Folie. Und wenn du das geschafft hast, nimmst du noch einmal acht Lagen Folie, eine Lage schwarzen Müllsack und noch eine Lage Folie. An den Pullover baust du ein Kopfteil mit an. Und lass einen Gesichtsausschnitt, in dem nur die innerste und die äußerste Folienlage stehen bleiben. Wenn du etwas falsch machst, machst du das Ganze noch einmal.“

Katrin bastelte bis zum Mittag. So entstand ein Stück Folienkleidung nach dem anderen. Jedes Stück wurde ordentlich zusammengelegt und in Folie eingeschweißt. So entstand ein glänzender Haufen. Zum Schluss musste Katrin einen dicken Overall aus vier Schichten einer dickeren Baufolie anfertigen und so wenden, dass die dicken Schmelznähte innen lagen. Hinten bekam dieser Overall einen breiten Einstieg aus demselben Material angeschweißt. Auch dieses Teil kam in eine Folie.

Claudia hatte in der Zwischenzeit unter Vermeidung sämtlicher Fingerabdrücke Katrins Auto durchsucht und eine kleine Tasche gefunden. Darin war zu ihrer Enttäuschung keine Gummikleidung, sondern eine Garnitur aus Leder und Stahl mit ein paar Dornen nach innen und außen. Claudia legte sie einfach zurück in Katrins Auto. Außerdem fand sie ein recht gefährlich aussehendes Elektroschockgerät zur Selbstverteidigung. Seltsam nur, dass es nicht im Handschuhfach lag. Claudia steckte es ein, um Katrin nach dem Zweck dieses Spielzeuges zu fragen.

Sie zog sich den Schutzanzug wieder an und stellte stöhnend fest, dass ihre Tarnung ihr auch ohne Skibekleidung darunter sehr lästig wurde. Aber da Katrin für das, was sie vorhatte, sehen musste, durfte sie von sich nichts zeigen. Sie holte ihre Kamera und das Schockgerät und ging in die Garage. „Du wirst dir jetzt schön diese Sachen anziehen und ich fotografiere dich dabei.“ „Nein, das möchte ich nicht!“ antwortete Katrin sehr entschieden. „Aber das macht es doch so reizvoll. Wie gefällt dir diese kleine Argumentationshilfe?“ fragte Claudia und zeigte Katrin ihr Elektroschockgerät. Die zeigte sich gar nicht beeindruckt und lachte: „Ich glaube, die Batterien sind leer!“ Respektlos fasste sie demonstrativ mit dem Zeigefinger auf die Metallspitze. Claudia dachte nur kurz nach, ob sie sich provozieren lassen sollte, dann drückte sie auf den Knopf. Katrin ließ laut jaulend los. „Selbstverständlich habe ich die Batterien erneuert.“, erklärte Claudia und lachte innerlich über Katrins willkommenen Versuch, sich zu widersetzen.

Katrin wich einen kurzen Augenblick zurück, dann griff sie Claudia laut fauchend an. Sie versuchte, Claudias Hals zu umklammern und ihr die Maske vom Gesicht zu ziehen. Nur der dicke Schutzanzug schützte Claudias Kehle, behinderte sie aber auch bei der Gegenwehr. Claudia setzte das Schockgerät mehrmals an Katrins Armen und dann sogar an ihrem Hals ein, um sie wieder zur Ruhe zu bekommen. Erst nach einer ängstlichen Minute fiel ihr die einfachste Lösung des Problems ein. Sie trat zwei Schritte zurück und kam damit aus der Reichweite der noch immer angekettet herumwütenden Katrin. Die senkte sofort artig den Kopf und fragte unschuldig, ob sie sich jetzt präsentieren dürfte. Claudia fragte streng, warum Katrin denn angegriffen hätte. „Weil du mir die Chance gegeben hast.“ war die kurze trotzige Antwort. Claudia fiel spontan keine Strafe ein, außerdem fühlte sie, dass die Grenzen eines Spieles lange überschritten waren und wusste nicht, wie sie aus der Situation wieder herauskommen sollte.

Katrin nahm sich das kleinste Paket und wartete, bis Claudia den Fotoapparat bereit hatte. Dann riss sie es auf und zog sich geschickt den Body aus PVC unter ihrem Fahrradschloss über den Körper. Es sah aus, als stecke ihr Körper in einer dünnen, raschelnden Plastiktüte. Dann schob sie sich mühsam in die Hose und zog den Zellophanpullover an. Jede Einzelheit ihrer Figur war gut zu erkennen, obwohl nur noch Hände und Kopf unbedeckt waren und das Fahrradschloss saß wie ein Gürtel über allen Schichten. Man sah, wie Katrin schwitzte, denn die innerste Folie beschlug leicht. Claudia holte ein Paar Ethiparat-Einmalhandschuhe aus PVC und vervollständigte damit das Outfit. Dann durfte Katrin noch einmal die gleichen Kleidungsstücke aus fünf verschweißten Lagen Folie anziehen. Insgesamt hatte sie zwar noch keinen Millimeter Folie auf dem Körper, aber durch die vielen Luftschichten dazwischen sah sie aufgeplustert aus und auch die gute Isolation der Folien war an ihrem Schwitzen sichtbar. Noch war ihr nackter Körper gut hinter einer silbrig reflektierenden Oberfläche sichtbar. Und Claudia fotografierte.

Richtig warm wurde Katrin augenscheinlich, als sie sich in die nächste Schicht mit dem Müllsack dazwischen hineinzwängen durfte. Der Sack war unter den sieben Zellophanschichten nicht mehr schwarz, sondern silbern und erschien auf den ersten Blick undurchsichtig. Im Gegenlicht sah man jede Einzelheit von Katrin einschließlich der Umrisse ihrer Schamlippenpiercings deutlich. Claudia holte jetzt eine kleine durchsichtige Sauerstoffmaske, die sie mit einem Gummi auf Katrins Kopf befestigte. Den Schlauch zog sie einfach durch ein neues Loch im Nacken des Oberteiles. Dieses Mal passte Sie auf, dass sie Katrin nicht zu nahe kam. Katrin musste sich den großen schwarzsilbernen Sack mit Ärmeln über den Kopf zu ziehen. Da das dicke Plastikpaket am Körper schon sehr störte, dauerte es eine Weile, bis Katrin den hellen Gesichtsausschnitt vor ihrem Gesicht platziert hatte. Claudia merkte ihr ihren zunehmend hektischen Bewegungen an, dass sie sich unangenehm beengt fühlte. Erst jetzt schloss sie den dünnen Schlauch an eine Sauerstoffflasche. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie das Elektroschockgerät jetzt vergessen konnte, Katrin war viel zu gut isoliert.

Claudia fotografierte die in viele Schichten gehüllte Katrin von allen Seiten. Die Schichten glitten leicht übereinander und raschelten bei jeder Bewegung. Eigentlich war Claudia neidisch, dass sie nicht in den Folien steckte. Als letztes musste sich Katrin in den dicken Anzug aus Baufolie zwängen. Jetzt verschwanden auch ihre Hände, die als letztes Körperteil nur einmal eingepackt waren, unter den dicken unelastischen Baufolien. Ihre Körperumrisse waren aber im Gegenlicht noch immer gut zu erkennen. Claudia gefiel der Anblick. Sie genoss, wie Katrin schwitzte und hatte schon genaue Ideen, wie sie Platzangst und Wärme noch steigern könnte.

Katrin war in vielen Schichten Folie, die bei allen Bewegungen hinderten und dicke Wülste unter den Gelenken bildete, schon gut in ihren Bewegungen eingeschränkt. Da sie sich im Schutzanzug auch behindert fand, riskierte Claudia keinen neuen Angriff. Sie fesselte Katrin erst an beiden Füßen und band ihr die Hände vorm Bauch zusammen. Dann löste sie das Fahrradschloss um Katrins Bauch, zog den dünnen Luftschlauch durch ein kleines Loch in den Folien und verschweißte dann den Einstieg. Katrin stand ganz still und steckte nun in dicken Folien wie ein holländischer Eisbergsalat. Claudia nahm einen Müllsack, zog ihn als zusätzliche Schicht über Katrins Kopf und nahm ihr damit wieder die Sicht. Katrin versuchte zu toben, hatte aber nur wenige Bewegungsmöglichkeiten. „Sei still!“ schimpfte Claudia laut und boxte ihr zur Aufmerksamkeitssteigerung auf den Oberarm. Dann löste sie die Fesseln und sagte: „Komm mit!“

Claudia hatte mühsam herausgefunden, dass auch der Platz vor der Garage von keinem Ort außerhalb des Grundstückes einsehbar war. Daher hatte sie beschlossen, dass Katrin ein Sonnenbad bekommen sollte. Sie ließ sie vor sich hergehen und vertraute darauf, dass Katrin durch den Müllsack nur schemenhaft hell und dunkel unterscheiden konnte. Dann zwang sie Katrin zu Boden und fesselte sie mit weit gestreckten Armen und Beinen zwischen vier Bäumen.

Schon nach fünf Minuten wurde Katrin in der zunehmenden Hitze unruhig. Claudia dachte bei sich, dass Katrin es doch besser hätte als sie selbst, denn sie musste immer aufpassen, dass ihrer „Schutzbefohlenen“ nichts ernsthaftes passiert, während diese sich ausruhen und auf ihre nächsten Chance warten konnte. Sie hatte eigentlich erwartet, eine Weile Ruhe zu haben, schwitzte aber selbst zusehends in der von ihr unterschätzten Nachmittagssonne. Sven hatte sich verzogen und betrachtete das Geschehen kopfschüttelnd aus der Ferne.

„Nun ist sie unkomfortabel und bizarr fixiert.“ Dachte sich Claudia. „Es wird Zeit für ein kleines Verhör, denn lange kann ich sie so nicht liegenlassen.“ Sie kniete sich vorsichtig auf Katrins Oberarme, senkte den Kopf neben ihr Ohr und fragte leise. „Na, Tussi, was hälst du von einem Dildo? Möchtest du jetzt vielleicht gebumst werden?“ „Nein!“, kam es leise und schwer verständlich genuschelt zurück, „Das möchte ich nicht!“ „Was möchtest du dann?“ „Ich möchte kämpfen!“ „Genau das kannst du jetzt aber nicht.“ „Doch, das kann ich immer. Und was mich nicht tot macht, macht mich hart!“ Claudia versuchte, Katrins Worte zu deuten. Wenn sie richtig verstanden hatte, kam Katrin bei der Entführung durchaus auf ihre Kosten. Claudia musste aber darauf gefasst sein, dass sie jede Möglichkeit zur Flucht nutzen würde. Auf jeden Fall würde sie die ganze Entführung noch heute Abend mit einer Freilassung beenden, es war einfach zu anstrengend. Und ihr Opfer einfach anzuketten und dann wegzugehen, das war ihr zu stillos.

„Na, möchtest du eine kleine Abkühlung?“ fragte Claudia scheinheilig. Katrin wollte erwartungsgemäß. „Dann bekommst du sie. Aber trink vorsichtig, sonst ist deine Zunge kaputt! Mach den Mund ganz weit auf!“ Claudia hatte sich eine Spritze mit einer superscharfen lila Einwegkanüle geholt und mit 20 ml Orangensaft gefüllt. Sie stach genau in de Mitte von Katrins Mund einfach durch alle Folien und die Mundmaske ein, bis die Spitze in Höhe der Zähne steckte. Dann sah sie zu, wie die Zunge ganz vorsichtig das spitze Etwas in ihrem Mund betastete und drückte langsam den Saft in Katrins Mund. Den Vorgang wiederholte sie noch zwanzig Mal, bevor sie meinte, Katrin hätte vorerst genug bekommen. Die einundzwanzigste Spritze drückte sie im Strahl in den Mund der überraschten Katrin und zog dann schnell die Nadel heraus. Auch ohne zu zielen hatte sie genau die Mandel mit dem rauhen Saft getroffen. Ein langer Hustenanfall war die Folge. Erst nach fünf Minuten hatte sich Katrin beruhigt.

„So, jetzt bekommst du die große Abkühlung!“ Claudia hatte die nächste Idee, wie sie Katrin einen unvergesslichen Tag bescheren konnte. Sie ließ sie einfach breitarmig gefesselt liegen und zerrte den aufblasbaren Swimmingpool unter sie. Dann stellte sie einen Rasensprenger auf, der Katrin etwas Kühlung verschaffte und blies in aller Ruhe den Pool auf. Katrin passte mit gestreckten Armen und Beinen geradeso in den Pool, die Seile drückten aber die Ränder nach unten. Claudia wollte Katrin tauchen lassen, hatte aber keine gute Idee, wie sie verhindern sollte, dass der Anzug mit den vielen Folien und vielen kleinen Lufteinschlüssen einfach schwimmt. Eine Beschwerung mit Sandsäcken war im Ernstfall zu langsam zu beseitigen. Es gab eine einfachere Lösung: Sie legte die nächste Folie über Katrin und den Pool und wartete, dass das zunehmende Gewicht des Wassers seine Wirkung zeigte. Schon bei fünf Zentimetern im Pool drückte das Wasser alle Luft aus den Folienschichten. Claudia zog ab und zu Falten straff und passte auf, dass der dünne Luftschlauch nicht abgeklemmt oder geknickt wurde. Bei 10 Zentimetern links und rechts neben Katrin sahen Gesicht und Rumpf noch aus dem Wasser, aber die Arme und Beine waren so gut beschwert, dass Claudia nach kurzer Probe die Fesseln beseitigen konnte. Claudia wartete ab, bis das Wasser gerade über Katrins Gesicht stand und schnitt dann ein kleines Loch genau vor Katrins Hals in die Folien. Die merkte nun, wie sich das kalte Naß in ihren Hüllen ausbreitete. Es war nicht sehr viel und die Ausatemluft hielt es sicher vom Gesicht weg, aber das Gefühl, gleich zu ertrinken, war ihr sicher. Nach einer kurzen Zeit sagte sie „Bitte hol mich hier raus!“.

Nun beendete Claudia den Tag. Sie ließ das Wasser ab, wickelte Katrin mit all ihren tropfenden Hüllen in ein paar Lagen Haushaltsfolie und ließ nur den linken Arm herausschauen. Den Arm befestigte sie extra. Dann kommandierte sie „Augen zu!“, schnitt den Kopf frei und band Katrin die Augen zu. So wälzte sie sie in den Kofferraum ihres Autos. Dann zog sie den Schutzanzug aus und duschte schnell. Sie zog wieder ihren schwarzen Catsuit, die Daunenjacke an und Handschuhe an und fuhr mit Katrin im Gepäck eine halbe Stunde fast ziellos durch die Gegend. Damit keine verwertbaren Erdspuren am Auto blieben, nahm sie mehrere Feldwege. Zum Schluss war sie gerade einen Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt und stellte das Auto auf einem kleinen Waldweg ab. Sie kontrollierte noch einmal, ob wirklich keine Haare von ihr am Sitz hängengeblieben waren. Dann öffnete sie die Heckklappe des Autos, löste Katrins linken Arm soweit, dass sie sich sicher selbst befreien konnte, raunte noch einmal leise „Tschüs!“ und verschwand im Wald. Von dort sah sie zu, bis sie Katrin in viele Folien gehüllt hinter dem Auto stehen sah. Ohne von jemand gesehen zu werden und mit einigen Metern Bachlauf kam sie zu ihrem Häuschen zurück und räumte dort gründlich auf. Alle Folien, der Gasschutzanzug und ihre Schuhe wurden entsorgt.

Mit Sven redete sie seltsamerweise kein Wort mehr über die Entführungsaktion. Die nächsten Tage verbrachte Claudia mit schlechtem Gewissen in Sorge. Was hatte Katrin unternommen? Polizei tauchte nicht in der Klinik auf. Sven erzählte, dass Katrin ihre Wochenendarbeit irgendwie fertig bekommen hatte und am Montag ganz normal war. Am Donnerstag hatte Claudia ihre erste Begegnung mit Katrin, als sie die Materialbestellungen in der Verwaltung abgeben musste. Claudia hatte einen riesigen Kloß im Hals und war bestimmt sehr einsilbig. Katrin war fröhlich und kein bisschen bedrückt, sie trug bei der Hitze einen weisen Rollkragenpullover und schwitzte. Zum Schluss des Gespräches fragte sie: „Kommst du nächste Woche mit zum Karate für alleinstehende Frauen?“ „Wieso sollte ich?“ fragte Claudia erschreckt. „Ich hatte am Wochenende einen kleinen Kampf mit einer Frau im Schutzanzug. Wenn mir das noch mal passiert, möchte ich voll zuschlagen dürfen und nicht auf einen unterklassigen Gegner treffen. Wusstest du eigentlich, dass Elektroschocker nur gegen unentschlossene Leute helfen?“ Claudia war auf einmal hundsübel. „Nein. Und wie kommst du darauf, dass ich das war?“

Katrin hatte wieder dieses ruhige überlegene Lächeln, dass Claudia jederzeit zu neuen Schandtaten treiben konnte. „Also: Gesehen habe ich nichts. Außer Kuschelrock gab es auch keine verwertbaren Geräusche. Mein Auto war am Montag bei einem Freund zur Untersuchung. Ich musste ihm nicht sagen, warum. Er bestätigte erwartungsgemäß, dass es in meinem Auto keine Spuren gab. In der Klinik vermute ich auch nichts, so dass es keinen Beweis gibt.“

Claudia atmete etwas auf. Aber wo war der Fehler? Womit hatte sie sich verraten? „Wer auch immer mit mir das Wochenende verbracht hat, hatte jede Menge medizinische Ausrüstung und kannte unsere Verwaltung gut. Ich musste also in der Klinik nach einer Frau suchen, die Computerkenntnisse, ein explosives Temperament und das Unrechtsbewußtsein einer streunenden Katze hat. Von den Ärztinnen kam niemand in Frage, also suchte ich eine Schwester. Über deine Moral wusste ich bisher nichts, bei den ersten zwei Punkten hätten wahrscheinlich viele Leute spontan an dich gedacht. Und: alle Leute fragen mich, wieso ich einen Rollkragenpullover trage. Da du das nicht tust, nehme ich ab, du weißt von meinen Knutschflecken am Hals und woanders.“ Claudia versuchte sich zu verteidigen: „Das ist doch kein Beweis!“ „Aber niemand weiß, dass hier ein beweiswürdiges Verbrechen stattgefunden hat außer dir. Täterwissen nennt man das. Aber lass gut sein, das Wochenende war scharf. Und wenn du dich beim Karate nicht mit aller Kraft und Wut wehrst, die du hast, dann schlage ich dich dort kurz und klein!“

 

Ein Gedanke zu „Latexgeschichte Die Moral“

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